Am 19. Juni erschien unsere stolze Sufi nicht wie sonst zum Essen, sondern sie lief ganz apathisch an uns vorbei und verschwand gleich wieder in ein unzugängliches Versteck – dasselbe am nächsten Morgen wieder. Ich wollte auf sie zugehen, um ihr ein Mitteli zu geben, aber sie mied mich. Trotzdem kam sie, um mir zu zeigen, dass sie weder trinken noch fressen kann. Ich machte mir grosse Sorgen, weil ich ihr nicht helfen konnte, ausser durch meine Gedanken. Ich bat die Natur, es gut mit ihr zu meinen. Das ging so weiter, bis sie am vierten Tag gar nicht mehr erschien. Ich hatte solche Angst, dass sie sich durch die Schwächung nicht mehr zeigen kann. Als der Rabe Coc über mir flog und rief: Muosch do luege, muesch do luege, wusste ich, wo sie lag, denn einige Stunden später kam sie endlich für kurze Zeit aus diesem Gestrüpp hervor. Am Abend des fünften Tages lief sie mir ganz langsam entgegen, liess sich ausgiebig von mir streicheln und frass ein Häppchen.
Uff, miau, der Spuk ist vorbei! Danke Natur!